bayrische idylle: das marterl

bayrische idylle: das marterl

in der doppellinde überm
schmerzensmann bauen wir ein
nest voller vogelrufe unsere
ohren: und herzen das junge
laub: besänftigt schnurrt darin der
wind gurrt und turtelt brütet
sturm aus
na und! dann
fliegen wir eben dem
schmerzensmann um die
dornenkrone zuckt schon der erste
blitz: he rufen wir
steig herab vom kreuz starke
arme hat der sturm:
für uns für dich und fegt kronen
vom kopf: viel zu lange schon
blutet das lärchenholz
verharzt leib lenden
gesicht: flieg
schmerzensmann flieg: so
nest über kopf über
kreuz wollen wir
endlich
erlösung sehn

grillen kratzen am unsichtbaren

grillen kratzen am unsichtbaren

sagt Nelly Sachs und das stimmt:
insekten waltrompeten
geheul von hyänen und welpen
kratzen schaben zupfen
zuzzeln am stets verhüllten
das sich unseren
blicken entzieht.

aber vögel

wurzelnd im bodenlosen
können mit ihren
gefiederten stimmen
späne abhobeln vom
unsichtbaren
neumen notate
glitzersplitter

für unser ohrenlicht

apocalypso

apocalypso

its no or never
brennt lichterloh
der wald das feld
die vögelein der veilchen-
blick vergissnichtmein
das täubchen fliegt aus
seiner kluft –
ich liebe dich mein herz mein du
ruckediku blut ist im schuh

der tag wird kommen
und trunkene flut
der nöck der fluss der ozean
der meerblick in die tulipan
der rochen treibt
aus seiner kluft –
ich liebe dich mein herz mein du
ruckediku blut ist im schuh

im frühtau zu berge
der boden bebt
die felsen und höhen der zinnenkranz
der zwergenblick der riesentanz
das mäuslein rennt aus
seiner kluft –
ich liebe dich mein herz mein du
ruckediku blut steigt im schuh
der regenbogen abgebrannt
maikäfer fliegt in anderland